Gegründet 1893 in Arnswalde, einer Stadt im heutigen Polen, hat sich die Schmidt-Spedition in 125 Jahren zu einem modernen Speditionsbetrieb entwickelt. Wir laden Sie ein zu einem kurzen Rückblick auf unsere Geschichte.
Aus einem landwirtschaftlichen Betrieb wird ein Fuhrbetrieb mit Pferden. Hauptkunden sind Forstbetriebe sowie Stadt- und Kreisverwaltung im Raum Arnswalde / Neumark.
Der Sohn des Unternehmers, Bruno Schmidt, wird Soldat. Nach seiner Rückkehr aus dem Ersten Weltkrieg übernimmt er von seinem Vater das Fuhrgeschäft und beginnt mit dem Ausbau.
Die Firma übernimmt 1922 ihren ersten LKW aus Reichswehrbeständen in Stettin. Der Betrieb in Arnswalde entwickelt sich gut. Zu Beginn der 30-er Jahre sind bis zu 35 Pferde im Einsatz. Hinzu kommen zahlreiche Motorfahrzeuge. Eine Baustoff- und Kohlengroßhandlung ergänzen den Fuhrbetrieb; auch der landwirtschaftliche Bereich wird erweitert.
Bei Ausbruch des II. Weltkriegs werden ein erheblicher Teil der modernen Lastkraftwagen und Pferde durch die Wehrmacht eingezogen. Nennenswerten Ersatz dafür gibt es nicht.
Anno 1945 wird der Betrieb Ende Januar auf Weisung der Regierung nach Anklam (Vorpommern) verlagert. Die Stadt Arnswalde wird nach wochenlanger Belagerung durch russisches Militär vollkommen zerstört; das Gebiet ist heute in polnischem Besitz. Arnswalde heißt jetzt „Choszczno“ und liegt in der Wojewodschaft Gorzow Wielkopolski.
Im April desselben Jahres beginnt die Flucht von Anklam in Richtung Westen. Die motorisierten Fahrzeuge erreichen Schleswig-Holstein; der Pferdetreck unter Leitung von Berta Schmidt, der Ehefrau des Firmeninhabers, wird vom russischen Militär eingeholt und dazu gezwungen, nach Arnswalde zurückzukehren. Erst im darauffolgenden Jahr wird Berta aus dem inzwischen unter polnischer Herrschaft stehenden Gebiet ausgesiedelt und darf – mit nicht mehr als einem Rucksack – dem Betriebsinhaber folgen.
Bruno hat inzwischen mit den verbliebenen Lkw – drei sind es an der Zahl – wieder angefangen. Neuer Standort ist Minden/Westfalen. Auch in der Weserstadt übernimmt das Unternehmen zunächst Arbeiten für die Forstwirtschaft; die Fahrzeuge werden aber auch zur Trümmerbeseitigung in Minden eingesetzt.
Gerhard Schmidt, Brunos Sohn, kehrt im Januar 1949 aus russischer Kriegsgefangenschaft zurück. Nach Abschluss einer Lehre als Speditionskaufmann beginnt er in Minden mit dem Wiederaufbau des Fernverkehrs mit einem alten Lastkraftwagen.
Gerhard und seine Frau Marianne übernehmen die Spedition. Gegen Ende der 80er Jahre wird in Zusammenarbeit mit weiteren Mindener Spediteuren die „Mindener Ausbildungsgemeinschaft für das Transportwesen“ (ATO) gegründet, mit Gerhard als deren Sprecher.
Zum Speditionsbetrieb in Minden gehört heute ein staatlich anerkannter Werkstattbetrieb, der durch den jüngsten Sohn, den Kfz-Meister und Speditionskaufmann Jochen Schmidt geführt wird.
Im Dezember 2012 wird Jochen zweiter Geschäftsführer des Unternehmens. Er führt die Firma gemeinsam mit seinem Vater Gerhard bis zu dessem Tode. Seit April 2020 ist Jochen der alleinige Geschäftsführer des Unternehmens.
Durch die tatkräftige Unterstützung aller Familienmitglieder und Mitarbeiter ist es gelungen, die Firma nach den Wirren des Zweiten Weltkriegs wieder zu einem namhaften und wirtschaftlich bedeutenden Unternehmen zu machen. In der verladenden Wirtschaft gilt die Schmidt Spedition als zuverlässiger Partner in jeder Hinsicht.